Leitbild
Leitbild und Konzeption der Ev. Begegnungsgemeinde Köln
in den Stadtteilen Longerich, Mauenheim und Weidenpesch
Siehe, ich mache alles neu! (Offb 21,5)
Gott verheißt uns Zukunft und Hoffnung- So brechen wir auf im Vertrauen auf die neuen Wege Gottes und ermöglichen Begegnung auf vielfältige Weise.
Vorwort
Wir, die Mitglieder des Bevollmächtigtenausschusses der Evangelischen Begegnungs-gemeinde Köln , der bis zur Wahl des Presbyteriums die Gemeinde leitet, freuen uns sehr, allen Gemeindemitgliedern und Interessierten mit dieser Gemeindekonzeption die wesentlichen Ideen und Zielvorstellungen unserer gemeindlichen Arbeit vorstellen zu können.
Diese Konzeption soll helfen, die Arbeit in und mit der Gemeinde mit bewährten und neuen Akzenten in einer für die Kirche herausfordernden Umbruchphase fortzuführen. Wir hoffen, dass diese Konzeption sowohl hauptamtlich Mitarbeitenden als auch allen ehrenamtlich tätigen Menschen in unserer Gemeinde eine Hilfestellung sein wird, bei ihren Planungen und in ihrem Handeln über die täglich zu treffenden Entscheidungen hinaus gemeinsame, langfristige Ziele im Auge zu behalten. Sie soll außerdem zeigen, mit welchem Selbstbild wir in der Gemeinde arbeiten und mit welchen Zielen wir in die Öffentlichkeit treten wollen.
Wir wünschen uns, dass diese aktualisierte Konzeption dem im Frühjahr 2025 neu gewählten Presbyterium als Arbeitsgrundlage dienen möge und hoffen auf eine möglichst breite Umsetzung der in der Konzeption beschriebenen Schwerpunkte und Ziele.
Hier begegnen sich zwei Fische. Sie kommen aus zwei verschiedenen Richtungen. Sie schwimmen nicht aneinander vorbei, sondern lassen sich aufeinander ein.
Die Begegnung der beiden Fische hat Folgen: Ihre je eigene Farbe verändert sich.
Es entsteht keine Mischfarbe, sondern beide Fische bekommen ihre ganz eigene neue Prägung und bleiben doch weiter erkennbar!
Das Symbol des Fisches nimmt das Geheimzeichen der frühen Christenheit auf und steht auch heute für unsere Erkennbarkeit als christliche Gemeinde in einem säkularen Umfeld. An der Südfassade der neuen Erlöserkirche weisen die zwei Fische mit den fünf Broten auf die biblische Erzählung der Gastfreundschaft Jesu hin und auf sein Vertrauen in die Ressourcen seiner Gemeinde.
Mit dem Logo wünschen wir uns Begegnung miteinander und nach außen. Wir wollen Farbe bekennen und uns gleichzeitig auf Andere und Fremdes einlassen.
Wie bei dem neuen Logo wünschen wir uns, dass wir kein Mischmasch werden, sondern dass Begegnung uns verändert und neu macht.
Begegnung ist Programm
Alles wirkliche Leben ist Begegnung! (Martin Buber)
Kirche ist da, wo die Menschen sind. Und wo Menschen sind, da findet Begegnung statt. Es ist uns daher wichtig, einladende Orte und Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen und zu gestalten. An diesen Orten Gottes Nähe zu spüren, zum Glauben einzuladen, Gottes Liebe weiterzugeben und einfach Gemeinschaft zu erleben im Großen wie im Kleinen, das wollen wir.
Als Begegnungsgemeinde
- ermutigt uns Gottes Zuwendung zur Welt, die Begegnung schafft und fördert.
- vertrauen wir auf Jesus als vorbehaltlos einladenden Gastgeber.
inspiriert uns die Geistkraft Gottes. Mit ihrer Unterstützung können wir unterschiedliche Gaben wertschätzen, Vielfalt ermöglichen und Verantwortung teilen.- wollen wir „Kirche für andere“ sein in einer pluralen Gesellschaft.
Fotos von den „Tischen der Gemeinde“, wie Spielraumaltar, Kirchen-Café unter der Empore Immanuelkirche, mobiler Vorplatz-Altar und Glasaltar Erlöserkirche, mobile Begegnungsbank
Leitbilder
Tische als Ort für Begegnung sind an vielen Stellen der Gemeinde zu finden.
Der Tisch Jesu ist für uns das Leitbild für Begegnung beim Abendmahl und für das Teilen in der Welt.
Mit unserer „Bank der Begegnung“ – einer mobilen Sitzgelegenheit, mit der wir durch unsere Stadtviertel ziehen können, schaffen wir neue Begegnungsmöglichkeiten in unseren Veedeln.
Neben dem Logo mit den beiden Fischen als Bild für Begegnung tragen uns auch das Zutrauen und die Verheißungen Jesu aus der Bergpredigt, dass Gemeinde Salz und Licht (Mt 5,13f) für die Welt sein kann.
Ihr seid das Salz der Erde – Das geht nur zusammen und mit gemeinschaftlicher Energie!
Ihr seid das Licht für die Welt – Das geht zusammen leichter und heller!
Schwerpunkte des Gemeindelebens
- Kinder- und Familienarbeit (zwei Kindertagesstätten, religionspädagogische Arbeit, Freizeiten für Familien, Kinder, Mütter, Alt und Jung zusammen).
- Jugend- und Konfirmandenarbeit : 50% Stelle, in Kooperation mit den Nachbargemeinden, Verzahnung und Profilierung des modularen Konzepts mit hauptamtlichen Jugendleiterinnen, zusätzlich Teamer-Arbeit und Freizeiten, Theater- und Kinoprojekte.
- Kirchenmusik: 75% B-Stelle, Chorarbeit, Orchester, Posaunenchor, geplant: Jugend- und Kinderprojekte.
- Kirchraumentwicklung und Gebäudemanagement: Konzeptionelle Überlegungen und Umsetzungen im Blick auf begegnungsfreundliche Kirchräume und den gemeindlichen Gebäudebestand, auch aufgrund der durch die Landessynode beschlossene Pflicht zur energetischen Sanierung kirchlicher Gebäude
- Wir leben ein Team-Pfarramt in enger Zusammenarbeit und gegenseitiger Entlastung mit den anderen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nicht nur ihren jeweiligen Aufgabenbereich, sondern auch das Ganze der Begegnungsgemeinde im Blick haben.
- Bildung und Diakonie, wie Erwachsenenbildung, Seniorenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Seelsorge werden gemeinsam gestaltet und verantwortet. Begegnung mit der Nachbarschaft, Quartiersarbeit, Nachbarschaftshilfe Kölsch Hätz, Flüchtlingsinitiative WiLo (Willkommen in Longerich) wird gefördert und aufgebaut.
Ziele
- Sichern und Fortführen der Kernaufgaben der Gemeindearbeit
Schwerpunktsetzung, Profilierung und Konzentration von Tätigkeitsfeldern auch im Blick auf die weitere Reduktion des Umfanges im Pfarrdienst- Offenheit für neue Ideen und Formate
- Einladung auch an Menschen, die nicht getauft sind oder nicht eingeschriebene Mitglieder der Gemeinde sind, aber das Gemeindeleben mitgestalten wollen
Gestaltung, Modernisierung und energetische Sanierung der Gottesdienst- und Gemeinderäume- Vernetzung im Sozialraum
- Einsatz für Menschenwürde und Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
- Vielfalt und Partizipation in den Ausdrucksformen des Glaubens
Wer wir sind
Wir, die „Evangelische Begegnungsgemeinde Köln“, sind eine lebendige Gemeinde im Kölner Norden, in den Stadtteilen Longerich, Weidenpesch und Mauenheim, die aus dem reichen Schatz ihrer Traditionen schöpft und mit Mut und Gottvertrauen in die Zukunft geht.
Derzeit arbeiten acht hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Gemeinde. In unseren Gemeindezentren betreibt die „Diakonie KiTas GmbH“ zwei Kindertagesstätten mit 20 Mitarbeitenden, die von den Pfarrer*innen begleitet werden..Rund 120 Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit. Die Evangelische Begegnungsgemeinde Köln ist mit 1,5 Pfarrstellen ausgestattet, eine Pfarrerin arbeitet auf einer Pfarrstelle zur Entlastung des Superintendenten. Zur Zeit hat die Gemeinde eine Vikarin in der Ausbildung.
Es gibt – nach Aufgabe der Philipp-Nicolai-Kirche in Mauenheim – zwei Kirchen mit Gemeindezentren: in Weidenpesch die neugebaute, im Advent 2022 gewidmete Erlöserkirche und in Longerich die 1963 eröffnete Immanuelkirche.
Gastfreundschaft wird bei uns großgeschrieben vom Kirchencafé bis zur ausgeprägten Feierkultur.
Darüber hinaus schlägt unser sozial-diakonisches Herz selbstverständlich auch ökumenisch. Dadurch kann eine profilierte diakonische Arbeit auch im Rahmen der Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe geleistet werden. Umweltbewusst nutzen wir Solarenergie und ausgewählte fair gehandelte Produkte.
Unsere Wurzeln
Seit 1957 gibt es eine eigenständige Gemeinde Mauenheim-Weidenpesch, damals losgelöst von der Muttergemeinde Köln-Nippes. Schon 1951 wurde die alte, inzwischen durch den Neubau ersetzte Erlöserkirche errichtet. Die Grundsteinlegung der Philipp Nicolai-Kirche in Mauenheim erfolgte 1964. Zwischen 1965 und 1981 war die Gemeinde in zwei eigenständige Gemeinden Mauenheim und Weidenpesch aufgeteilt.
In der Zeit der Trennung hatten sich die beiden Gemeindeteile stark voneinander entfernt. Die Errichtung der vereinigten „Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch“ erfolgte am 1.1.1982 und wurde durch ein gemeinsames Siegel in Kraft gesetzt. Mit der 2002 erfolgten Wahl eines Pfarrerehepaares auf die reduzierten Pfarrstellen verband das Presbyterium das Anliegen, dass beide Bezirke mehr zusammenwachsen.
Dazu gehörte auch im Laufe der Jahre die Idee, statt zwei nur noch ein Zentrum mit Kirche, Gemeinderäumen, Räumen für die Kita und Wohnungen vorzuhalten. Diese Idee wurde mit der Entwidmung und Aufgabe des Standortes in Mauenheim und dem Neubau des Erlöserkirchenzentrums in Weidenpesch umgesetzt.
Nach dem Krieg gehörten Longerich und Gartenstadt-Nord zunächst zur Muttergemeinde Nippes mit ihrem großen Radius mit Riehl, Niehl, Weidenpesch, Worringen und Teilen von Ehrenfeld. Erst 1963, also sechs Jahre nach dem Bau des Gemeindehauses in der Paul-Humburg-Straße, wurde die Immanuelkirche in Dienst gestellt. 1965 wurde aus dem Pfarrbezirk II der Gemeinde Weidenpesch die Gemeinde „Köln-Gartenstadt-Nord“ gebildet, ehe sie dann 1998 in „Immanuel-Gemeinde“ umbenannt wird. Eingegliedert wurde 1976 Alt-Longerich mit der Luther-Kapelle und dem Pfarrhaus Neuenbaumer Straße. Die Lutherkapelle gehört heute der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche Deutschland und wurde von ihr in „St. Mikaelskirche“ umbenannt.
Seit 1. Januar 2024 sind die beiden Gemeinden „Ev. Immanuel-Gemeinde“ und die „Ev. Kirchengemeinde Mauenheim-Weidenpesch“ fusioniert zur „Ev. Begegnungsgemeinde Köln“.
Bis zur Presbyteriumswahl 2025 wird die Gemeinde nach der Ordnung unserer Landeskirche von einem Bevollmächtigtenausschuss geleitet.